Infrastruktur und Technik

Kleinere Investitionen und ein Leuchtturmprojekt

Mit einer Bestellung von nicht weniger als 146 Liter Desinfektionsmittel hat der Bereich Technik bereits in der allerersten Phase auf die Pandemie reagiert. Aber auch sonst war es keineswegs ein ruhiges Jahr.

Anschaffungen trotz Corona

Eine ganze Reihe von Investitionen wurden noch im Frühling bewilligt. Betragsmässig den Löwenanteil macht dabei die Photovoltaikanlage der Magglingenbahn aus, von der gleich die Rede sein wird. Für die Magglingenbahn wurden zusätzliche Mittel gesprochen, weil das Trassee gestopft werden musste.

Weiter wurde ein elektrischer Gabelstapler angeschafft, das Depot-Tor Nord musste ersetzt werden, ebenso wie die Weichensteuerung im Depot. Eine Luftkompressoranlage wurde beschafft und die grossen Dieseltanks revidiert.

Eine Neuorganisation der Prozesse rund um das Thema Reifen machte die Anschaffung einer Pneuprofil-Messanlage nötig, ebenso wie die eines Pumpsicherheitskäfigs. Beides dient der Sicherheit. Desgleichen eine Radwaschanlage; denn auf der Felgeninnenseite sammelt sich sehr viel Staub, der nicht eingeatmet werden sollte.

Ebenfalls der Sicherheit – aber auch der Effizienz – dient ein neues Tanksystem mit RFID-Erkennung, desgleichen ein Kraftstofftrolley, welcher für das Tanken der Trolleybus-Notfallaggregate gebraucht wird.

Schliesslich wurden die baulichen Massnahmen im Verwaltungsgebäude mit dem Umbau des Sitzungszimmers abgeschlossen.

Verbesserungen für den Fahrgast

Fast alle Veränderungen, die der neue Netzplan mit sich bringt, dienen unmittelbar der Verbesserung des Angebots. Aus Sicht der Technik besonders interessant sind die Optimierungen der Fahrleitungen an der Heilmannstrasse, wo die Busse nun synchron fahren (und deshalb ein Fahrzeug eingespart werden konnte, welcher in die Entwicklung des Angebots reinvestiert wurde) und am Orpundplatz, wo die Möglichkeit besteht, zwei zusätzliche Weichen einzusetzen, was die Flexibilität für die Zukunft erhöht.

Magglingenbahn als Leuchtturmprojekt

Besonders viel Beachtung fand auch im Berichtsjahr die Magglingenbahn. Am 24. September lud nämlich das Bundesamt für Verkehr (BAV) zu einem Medienanlass, an dem die sanierte Bahn als Beispiel gefeiert wurde. Im Rahmen des Programms «Energiestrategie im öffentlichen Verkehr» zeige die Standseilbahn Biel-Magglingen auf, wie vielseitig Stromsparmassnahmen sein können. Im Fokus stand die einzigartige Kombination von rekuperierter Bremsenergie mit Solarstrom, welche eine kleine Weltneuheit darstellt: Schon seit der Sanierung 2019 wird die beim Abbremsen erzeugte Energie in einer Batterie zwischengespeichert. In diesen Zwischenspeicher fliesst nun auch die überschüssige Energie der neu gebauten Solaranlage. Sie kann übers Jahr gesehen rund einen Viertel der nötigen Traktionsenergie liefern. Zusätzlich wird mit dem Strom der Anlage der konstante Bedarf (Seiltrieb, Beleuchtung, Heizung usw.) gedeckt. Ist der Zwischenspeicher voll, kann die Überproduktion ins Netz gespiesen werden.

Dass «mit Bremsenergie den Berg hoch» gefahren werden kann, wurde in der Berichterstattung vielfach zitiert. Die Kunde dieses innovativen Projekts der Verkehrsbetriebe erreichte nicht nur in die ganze Schweiz, sondern stiess auch im Ausland auf Beachtung. Jedenfalls erhielt die Magglingenbahn seither Besuch aus der ganzen Welt. Offenbar wollen alle wenigstens die zweiten sein, wie Raphaël Schlup, Leiter Betrieb und Technik der VB-Bahnen, scherzhaft anmerkte.

Fahrzeugflotte	Inverkehrsetzung
Trolleybus
Wagen Nr. 91–100	2018
Wagen Nr. 51–60	2008
Wagen Nr. 21 Oldtimer	1940

Autobus
Wagen Nr. 160–171	2016
Wagen Nr. 190–198	2016
Wagen Nr. 153–158	2008/2009
Wagen Nr. 181–186	2008

Batteriebus
Wagen Nr. 201–202	2020

Fahrzeugflotte	Inbetriebnahme
Seilbahnen
Magglingen Wagen 1 & 2 1)	2001/2019
Leubringen Wagen 1 & 2	2009

^{1)im 2019 renoviert}